Dieser Tag sollte der letzte richtige Arbeitstag sein, da
für den Samstag ausschließlich der „Feinschliff“ vorgesehen war.
Wir sind mit unserem Spielplatz-Projekt sehr weit und hatten
keinerlei zeitlichen Druck. Die Haupttätigkeiten beschränkten sich auf das
Klettergerüst, wobei das Bemalen des Holzes, das Aufhängen einer
kleinen Brücke sowie die Konstruktion einer „Slack-Line“ im Vordergrund stand.
Besonders das Aufhängen der Brücke war sehr anstrengend und schweißtreibend,
was unter anderem ein Grund für die für Deutsche völlig unbekannte Freude über
Regen sein könnte.
Ein besonderes Erlebnis hatte Frau Rindsfus in der
Mittagspause. Als sie gerade damit beschäftigt war, auf das Werkzeug auf dem
Spielplatz aufzupassen, und dabei eine Banane genoss, buhlten die Kinder hinter
dem Drahtzaun bereits um den in absehbarer Zeit erscheinenden Müll in Form von
Bananenschalen. Als sie die Banane dann aufgegessen hatte, gab sie den Kindern ihre
Bananenschale, ohne zu ahnen, was diese damit vorhatten. Und dann geschah das
Unerwartete. Die Kinder aßen die Bananenschale auf. Vielleicht wegen eines
unstillbaren Hungers, vielleicht aber auch einfach, um mal einen anderen
Geschmack als den von Mielie Pap zu genießen. Ein etwas älteres Mädchen
übernahm das Aufteilen, so dass jedes der ca. 8 Kinder ein gleich großes Stück
der Schale abbekam. Dieses Erlebnis ist und war nicht nur für Frau Rindsfus
schockierend. Die Kinder haben so- zusagen unseren Müll gegessen und haben sich
obendrein darüber auch noch sehr gefreut.
Um 5 Uhr fuhren 5 Mädchen mit Frau Stange zu der Miss Wahl
im Projekt. Die Kinder begrüßten uns freudig und haben uns herzlich
aufgenommen. Wir hatten das „hochqualitative“, im Asia-Markt gekaufte Make-Up
sofort ausgepackt, um die Kinder zu schminken. Jedoch wurden unsere Pläne
durchkreuzt und die Kinder begannen, uns Zöpfe zu flechten. Nach einiger Zeit
durften wir sie dann doch noch bunt schminken und ihre Nägel lackieren. Alle
freuten sich unheimlich und waren aufgeregt. Mit einer 2-stündigen Verspätung
begann die Modenschau, von der wir leider nicht mehr allzu viel mitbekamen,
denn abends im Township soll es nicht gerade sicher sein. Wir machten uns also
frühzeitig auf den Rückweg, aber die Stimmung wird uns für immer in Erinnerung
bleiben.
Am späten Abend kamen wir dann in den Genuss von einer
undefinierbaren Soße auf mehr als aldenten Nudeln. Aber wie heißt es so schön:
„Der Hunger treibt‘s rein“ und, wer arbeitet, muss auch essen, weswegen sich
jeder damit zufrieden gab.
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Die Goldwäscherin |
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Müll sammeln können alle |
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Die Sandkiste als "Catch-Arena" |
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Der volle Durchblick |
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Die Wobbly Bridge |
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Vor der Werkstatt |
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Die Kletterwand |
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Die "künstlerische Leitung" |
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