Auf dem Weg ins Projekt stieg die Aufregung und viele
konnten es kaum fassen, so etwas Großes auf die Beine gestellt zu haben.
Währenddessen verliehen Chiara und Friedrich ihrer Rede den letzten Schliff.
Im Projekt angekommen, begaben wir uns in die Halle, die wochentags
als Klassenraum sowie als Pausenhalle dient und heute zu einer Kirche
umfunktioniert wurde. Viele Menschen versammelten sich in der Halle, darunter viele Kinder aus dem Projekt. Viele der
Mädchen trugen Kleider oder Röcke, manche sogar hohe Schuhe.
Alle hatten sich
herausgeputzt und ihre schönsten Klamotten angezogen. Es gab zwei hervorragende
Chöre, die uns mit schöner afrikanischer Musik erfreuten und alle Gäste zum
Tanzen und Singen anregten. Alle waren berührt von der Musik und der Stimmung
und einige hatten sogar Tränen in den Augen. Henk und Gerald hielten eine Rede
und predigten in zwei verschiedenen Sprachen. Auch Herr Grote hielt eine
ergreifende Rede über New Horizons und unsere Gruppe, die in Afrikaans und Damara
übersetzt wurde.
Danach traten Chiara und Friedrich ans Rednerpult und
erzählten aus Sicht der Schüler, was unsere Erfahrungen, Erlebnisse und
Eindrücke der letzten zwei Wochen waren und bedankten sich mit schönen Worten
bei den Lehrkräften und allen Personen, die zu dem Projekt beigetragen haben.
Auch ihre Rede wurde zweisprachig übersetzt und gab uns das Gefühl, noch näher
an die Menschen heranzukommen. Zu guter Letzt sagte Herr Dr. Hoppe, der zur
Einweihung des Spielplatzes extra angereist war, ein paar Worte, durch die klar
wurde, wie viel ihm unsere Unterstützung bedeutete. Er war stolz auf das, was
wir geschafft hatten, insbesondere, weil er ein ehemaliger Schüler des
Gymnasiums Eppendorf ist. Nach einer abschließenden Predigt von Henk und Gerald
und einem Song des Chors war der Gottesdienst beendet und alle Kinder stürzten auf
den Spielplatz.
Wir hofften, dass das Klettergerüst und die 6 Wippen diesen Tag
überstehen würden, denn nicht nur die Kinder, sondern auch einige Erwachsene
testeten die Wippen, einige wagten sich sogar auf das große Spielgerät. Zu
unser aller Beruhigung gab es jedoch keine Unfälle. Die Stimmung unter den
Kindern war gut, es wurde weitergetanzt, gesungen und gelacht, aber wir fühlten
uns fast ein wenig fehl am Platze. Die Übergabe hatte stattgefunden und nun war
es Zeit, Abschied zu nehmen. Ein komisches Gefühl, denn wir sahen die Kinder,
die uns ans Herz gewachsen waren, nun zum letzten Mal und ihre Zukunft ist
ungewiss. Wir können nur hoffen, dass sie eine schöne Kindheit erleben dürfen
und es schaffen, sich ein sicheres Leben aufzubauen. Manchen von uns fehlte allerdings
etwas - vielleicht war es die „ausgesprochene“
Dankbarkeit der Kinder; die Wertschätzung unserer Arbeit fand direkt
durch das begeisterte Spielen von Hunderten von Kindern tagtäglich statt.
Challenge taken und mission accomplished |
Wir haben ein 12 m langes, 1,33 m breites und 3 m hohes Klettergerüst im namibischen (Beton)Boden 60
cm tief verankert. Dabei wurden 240 m südafrikanisches Hartholz (Eukalyptus) verbaut, 388
Gewindestangen gesägt, ebenso viele Löcher gebohrt und doppelt so viele Muttern
festgezogen. Insgesamt wurden 18 Liter Farbe aufgetragen und 42 Löcher gebuddelt.
So entstanden 6 Wippen und ein Klettergerüst mit zwei
Leitern, einer Kletterwand, einer Reckstange, einer Sandkiste, einer Sitzecke, einer
Rutsche, einem Reifenaufgang und einem Seilaufgang sowie zwei Slacklines.
Am Nachmittag aßen wir ein letztes Mal auf der Farm und
putzten sie kräftig, um alles so schön zu hinterlassen, wie wir es vorgefunden
hatten. Wie viel Essen wir noch übrig hatten, merkten wir erst dann und keiner
von uns brachte es übers Herz, das Essen wegzuschmeißen, da wir gesehen hatten,
wie hungrig die Kinder sind. So fuhren Herr Grote und Marlies noch einmal ins
Township und gaben unsere ganzen Gewürze und die Hälfte des Essens an Willi. Die
andere Hälfte wollten sie dem Patenkind von Herrn Grote bringen, da ihre Hütte
abgebrannt war, doch sie konnten die Hütte in dem großen Township nicht finden.
Schließlich verschenkten die beiden das Essen an wildfremde Menschen auf der
Straße, die sich sehr darüber freuten.
Am Abend kochten wir nicht selber, sondern bekamen leckeres
Essen von der Lodge. Herr Dr. Hoppe verabschiedete sich und, nachdem auch die
letzten Verrückten noch einmal im Pool gewesen waren, gingen wir alle auf die
Zimmer, um zu packen. Schließlich schliefen wir alle ein mit dem Gedanken, dass
die Zeit unglaublich schnell verging und wir gerne noch viel länger geblieben
wären – doch nun geht der Urlaub erst richtig los – wir freuen uns auf Safaris,
Erholung und Afrikas Natur.
Liebe Grüße L10 (Chiara, Lucie, Hannah, Lilli und Marlies)
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