Donnerstag, 10. Oktober 2013

9.10.2013 (Tag 10)

Alle Absperrungen nützten nichts!


Zum ersten Mal, nachdem wir angekommen sind, hat sich das Wetter geändert. Wolken sind aufgezogen und mit ihnen kam der Wind, der zu einem Stromausfall in der Nacht führte.
Durch das Wiederumlegen der Sicherung mitten in der Nacht fingen die Klimaanlagen an, zu piepen und weckten somit alle mehrfach auf. Auch als wir wieder verfrüht im Projekt ankamen, überraschte uns eine gewaltige Windhose, die uns fast die kleinen Kinder wegwehte.
 Was unseren Spielplatzbau betrifft, sind wir heute wieder ein Stückchen weitergekommen.
Weil wir das Buddeln ja schon wahnsinnig vermissten, haben wir entschieden, uns an eine Sandkiste ranzuwagen. Diese müssen wir allerdings morgen und übermorgen  fertigstellen. Es wurde aber nicht nur unterirdisch gearbeitet. Auch die Wobbly Bridge hoch oben in der  Luft wurde mit Riesenaufwand  zusammengefügt.
Die letzte Wippe wurde heute aufgestellt und wir begannen die ersten bunt anzumalen. Die nasse Farbe hielt jedoch die Kinder nicht davon ab, sie weiterhin gut beladen (bis zu 20 Kinder) zu benutzen. Einige Mädchen waren von der Farbe fasziniert und trugen sie wie  einen  Lippenstift auf. Dies brachte uns auf die Idee, Make up für die kommenden Events (Einweihung des Spielplatzes am Sonntag und die „Miss Light-for-the –Children“ Wahl am Freitag) zu kaufen. Dazu wurden wir herzlich eingeladen. Als die Kinder gestern tanzten und wir sie dabei beobachteten, baten sie uns ebenfalls um Hilfe bei der Dekoration des Raumes. Bei der Modenschau werden die Mädchen vier verschiedene Mottos präsentieren: Bademode, Abendmode, Teenie und Casual.
Was an diesem Tag die Stimmung etwas trübte, war die Tatsache, dass im Township zwei Wellblechhütten durch einen Unfall abgebrannt waren. Daraus folgte, dass zwei große Familien mit Nichts dastanden. Auch wenn sie sonst nicht viel haben, ist es für die Betroffenen ein harter Schlag, da ihnen selbst das letzte Hab und Gut genommen wurde und sie sehr an ihren kreativ zusammengebastelten Domizilen hängen. Wir haben daraufhin beschlossen, morgen einige unserer Klamotten ihnen mitzubringen und zu schenken.
Zum Abendessen leisteten uns zur Freude der Jungs die drei Volontärinnen aus dem Projekt Gesellschaft und gemeinsam genossen wir ein Nasi Goreng im Candle-Light-Feeling.
Diese erzählten uns, dass immer noch Rassismus gegenwärtig ist, weil die Weißen als privilegierter und angesehener gelten. In den Supermärkten werden  immer  Farbige am Ausgang für die Taschenkontrolle angehalten. Erschreckend war ebenfalls, dass einige Weiße uns erschrocken und erstaunt angucken, wenn wir von unserem Projekt und der damit zusammenhängenden Arbeit mit den Schwarzen berichten.
Dies überraschte uns sehr, da wir diese Spannung nicht so extrem empfunden haben.

Dass der Spielplatz ein voller Erfolg wird, erkennt man schon heute.

Gute Nacht wünscht Zimmer L9; Louisa, Julia, Rosanna, Mona und Vanessa

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