7:30. Der Wecker klingelt und reißt uns mal wieder aus einer
viel zu kurzen Nacht. Das Frühstück, welches uns in der Etosha Safari Lodge
erwartet, ist wie immer hervorragend und stärkt uns für die bevorstehende
letzte Safari durch den Nationalpark. Uwe, unser Reiseleiter, konnte nicht
mitkommen, er fuhr mit der verletzten Lucie in das nächste Krankenhaus und versuchte,
auch den Bus wieder zu reparieren. Der Rest von uns fuhr also mit Rodney, einem
einheimischen Herero, und seinem Jeep in den Nationalpark. Rodney berichtete
uns, dass in der Nacht eine Giraffe von mehreren Löwen gerissen worden sei und
wir somit eine gute Chance hätten, Löwen zu sehen.
Tatsächlich hatte sich das
frühe Aufstehen wieder einmal gelohnt, denn keine 30 Minuten später waren wir an besagter Stelle und mit uns
sieben Löwen; einer von ihnen keine 10
Meter vom Jeep entfernt. Frau Rindsfus: “Da kann Hagenbeck einfach nicht mithalten!“
Auch der Rest der Tour durch Etosha verlief wie immer tierisch lehrreich.
Rodney zeigte uns die Vogelnester, welche so groß werden, dass sie bis zu 200
Vögel gleichzeitig beherbergen.
Jede Menge Tiere am Wasserloch |
Selbst der kleinste Schatten wird genutzt. |
Kämpfende Oryx |
Desweiteren hielten wir am Mopanebaum, der für
die verschiedenen Stämme Namibias eine immense Bedeutung hat Seine Blätter werden schon seit Hunderten von Jahren als
Medizin für Magenverstimmungen und ähnliches verwendet, aber auch als Gewürz. Rodney
ermutigte uns alle, von den Blättern zu probieren und uns selbst von der
Wirkung und dem charakteristischen bitteren Geschmack zu überzeugen. Zu unser
aller Erstaunen war Friedrich, der seit zwei Wochen hartnäckig seinem Grundsatz
„Cook it, peel it or leave it!“ treu geblieben war, als einer der ersten dabei
war, als die Blätter verteilt wurden.
Zurück im Hotel genossen wir die Mittagssonne am Pool,
schrieben Postkarten, schliefen, lasen die Schullektüre, bereiteten die
Geschichtsklausur vor! oder erfreuten uns an dem vorhandenen Internet. Gegen 15
Uhr trafen auch Uwe und Lucie wieder am Hotel ein. Lucie auf Krücken - wieder
mobil; der Bus allerdings noch immer ohne Klimaanlage. Die Fahrt nach Khorixas
lässt sich nur als unerträglich heiß und staubtrocken beschreiben. Die Gruppe
nach den Strapazen und der Flut der neuen Eindrücke der letzten zwei Wochen bis
zum Limit erschöpft, nutzt mittlerweile jede Gelegenheit, um Schlaf nachzuholen.
Das Abendessen verlief außerordentlich amüsant, da ein
kleiner Gospel Chor die Terrasse stürmte und uns mit afrikanischen Gesängen und
Tanz unterhielt. Der verbleibende Abend gestaltete sich zunehmend diffuser. Die
Gruppe beschäftigte sich mit gegenseitigem Massieren und Haare schneiden. So
haben Mona, Friedrich, Lucie und Moritz von Vanessa, welche das Kunstprofil
absolviert, einen neuen Haarschnitt verpasst bekommen. Die Aussage: “Zur Not
nennen wir es dekonstruktivistische Kunst (Abneigung gegenüber Form und
System)“, sorgte zwischenzeitlich für stumme Panik.
Um genau 24:00 fielen wir singend in das Zimmer von Chiara
und Lilli ein, denn heute ist Chiaras 17. Geburtstag.
Wie schön, dass du geboren bist... |
Auch wenn sie erst nach
dem zweiten Mal Singen mit Augenreiben aufwachte, war es doch schön zu sehen,
wie die Gruppe nach zwei Wochen Arbeit und Reise zu einer sehr seltsamen
“Familie“ zusammengewachsen ist.
Grüße vom anderen Ende der Welt
Friedrich, Sebastian, Leon, Niki und Moritz
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