Montag, 7. Oktober 2013

6.10.2013 (Tag 7)



An unserem freien Tag, den wir wohlverdient am Pool verbrachten, um neue Kräfte zu tanken,




 



 bestand die Möglichkeit an einem „informal service“ (Gottesdienst) teilzunehmen. Zwei aus der Truppe nutzten die Chance spontan. Der Gottesdienst wurde von Henk dem ortsansässigen Pastor und Projektleiter von „Light for children“ abgehalten.
Doch was wir erlebten, kann man nicht mit einem Gottesdienst, wie wir ihn kennen, vergleichen. Wir fanden uns 20 Kilometer von Gobabis entfernt auf einer „charcoal farm“ (Köhlerei) direkt neben dem Trans-Kalahari-Highway wieder. Den Gottesdienst leiteten Henk und Gerald, der Schulleiter, am schattigsten Platz direkt unter einem Baum, leider ohne Laub.


Beide standen hinter einem Altar aus  einigen Holzbrettern zusammengeschustert.


 

Etwa 10 Leute, welche aus Gobabis mitgekommen sind und ca. 40 Leute der „charcoal farm“ sorgten dabei für eine heitere Stimmung. Es wurde viel gesungen, geklatscht und getanzt, um die Predigt zu begleiten.
Nach dem anfänglichen Gesang, dem darauf folgenden Rezitieren und Interpretieren der Bibel von Henk wurde der Gottesdient wiederum mit mehrstimmigem Gesang beendet.
Der Gottesdienst war schlicht, aber ergreifend. Die aus dem Norden Namibias stammenden Ovambos freuten sich über unsere Teilnahme und nahmen uns auch mit offenen Armen in ihrer Mitte auf. Die Predigt von Henk war einfach gehalten, er führte den Menschen vor Augen, wie wichtig das Miteinander und die individuelle Verantwortung sind. Der Gottesdienst strahlte eine ganz eigene Schönheit aus, welche nicht etwa von überladenen Zierden aus Gold bestimmt wurde, sondern durch die Ernsthaftigkeit und die Tiefe des Glaubens, welche dort zu spüren war. Die  Atmosphäre konnte nicht einmal durch die LKWs gestört werden, die im regelmäßigen Abstand in unserem Rücken auf dem Highway vorbeidonnerten. Amüsant war, wie nach der Hälfte des Gottesdienstes die „Kirche“ umgeräumt wurde, damit alle Teilnehmenden wieder im Schatten sitzen konnten.

 

Ausklingen ließen wir den Abend im örtlichen Wimpy, wo wir die Vorzüge der westlichen Zivilisation bei Burger und Pommes genossen.
 




New Horizons oder Schluss mit „Schubladen“


Wir erleben in Gobabis:

Junge Männer, die  quatschen, sabbeln, gackern, schallend lachen und ständig kommunizieren.



Junge Mädchen und Frauen, die mit Bohrmaschinen, Stechbeitel, Spitzhacke und Betonmischern umgehen, als wären sie damit groß geworden.



 






Jugendliche, die man ins Fastfood-Restaurant „Wimpy“ zwingen muss, damit auch wir Erwachsenen einmal durchatmen können und aus der „Küchenverantwortung“ rauskommen.


 



Sechsunddreißig helfende Hände, die sich sechs Stunden am Tag zermürbender Hitze, Staub und betonhartem Boden aussetzen, nur um ihr gemeinsames Ziel zu verwirklichen.

 


Fünfzehn junge Menschen, die nach knallharter körperlicher Arbeit unter schwierigsten Bedingungen nicht abschlaffen sondern sich noch hinsetzen, um sich in den Abendstunden auf die Schule nach der „Mission“ vorzubereiten.

Jugendliche, die kaum zu bremsen sind und auch mit „kleinen Wehwehchen“ weiter im „Wüsten-Projekt“ mitarbeiten wollen. (Zuhause wären sie vielleicht „krank“ der Schule ferngeblieben. Wer weiß?)

 



Achtzehn wunderbare, unterschiedliche Charaktere, die alle ihren Platz in der Gruppe gefunden haben und sich darin einig sind, hier etwas Besonderes zu schaffen.

 

Junge Menschen, die immer häufiger fragen: „Herr Grote, Frau Stange, Frau Rindsfus, kann ich noch irgendwie helfen?



Ein harmonisches Betreuerteam, das sich – kurz vor der Abreise nach umgestellt- wunderbar ergänzt und versucht, alle Schwierigkeiten auszuräumen.



 

Was will man mehr?

Das Betreuerteam freut sich auf die 2. Woche.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen