Mittwoch, 9. Oktober 2013

8.10.2013 (Tag 9)

Straflager Gobabis: Steineklopfen für die Kletterwand


Erstmalig hatte unser Zimmer eine Veränderung im Tagesablauf. „Unerwarteter Weise“ hatte sich das Zimmer L10 (Lilli, Chiara, Lucie, Marlies und Hannah) eine Rache für uns ausgedacht. Diese hatten am Abend zuvor heimlich drei ihrer Handys in unserem Zimmer versteckt, welche uns früh am Morgen immer wieder aufweckten. Da der Plan offensichtlich nicht durchdacht war, blieben die Handys natürlich auf mysteriöse Weise verschwunden…
Dazu kam auch noch eine 30 Minuten vorgelegte Abfahrt, da Herr Grote der Meinung ist, wir seien am Morgen produktiver. Dies führte zu einigen Aussetzern von Seiten der Schüler, so bemerkte bspw. Nicki erst mitten auf der Fahrt, dass er immer noch Flipflops statt der angebrachten Arbeitsschuhe trug.
Trotz anfänglicher Schwierigkeiten wie dem immer wiederkehrenden Stromausfall konnten wir mehr oder weniger gut mit der Arbeit beginnen. Wir machten uns erst an das Gerüst und konnten die erste Hälfte mit der Rutsche und der Laufwand abschließen. Außerdem stellten wir vier weitere Wippen fertig. Besonders motivierend war dabei, dass die Kinder sich sofort auf diese Spielgeräte stürzten, jedoch spielten sie mit so viel Freude und Spaß daran, dass wir sie irgendwann leider wegschicken mussten, damit wir sicher und ohne Verletzungen weiterarbeiten konnten.
Ein Teil des Teams besuchte anschließend die große Halle und konnte dort beobachten, wie die Jungs der Schule im Teenageralter ihre Tanzfähigkeiten gegenüber den Mädchen unter Beweis stellten. Die Kunstfertigkeit, die sie an den Tag legten, beeindruckte uns noch mehr, als wir erfuhren, dass die Jungs nie einen Lehrer gehabt hatten. Nach einigen Liedern fingen die Mädchen an, zu tanzen und später zu modeln. Niemand ließ sich durch die gelegentlichen Aussetzer der Musik stören und es war den Kindern anzusehen, wie sehr sie die Aufmerksamkeit und den Respekt der anderen genossen.
Jedoch machte sich auch langsam eine Form der Erschöpfung in der Gruppe breit, was sich in einigen wenigen Krankheitsfällen niederschlug. Trotz konstanten Schlafmangels ist die Stimmung (bis jetzt) freundschaftlich geblieben und alle sind mit Spaß bei der Sache.
Daran änderte auch das wirklich gut zubereitete Abendessen von Leon, Nicki und Friedrich nichts. Es gab Steak mit Kartoffeln und Broccoli sowie Eis mit „frischen“ Früchten.
Nach dem Essen ging dann die Geschichte mit dem gespielten Streich weiter. Die Jungs schlugen den Mädchen vor, die Handys herauszurücken, wenn diese für die Jungs abwaschen würden. Der Deal kam zustande, die Mädchen wuschen das Geschirr ab und bekamen die Handys wieder. Allerdings hatten sie die Rechnung ohne die Jungs gemacht, welche die Handys für einen gewissen Zeitraum deaktivierten, sodass die Mädchen die Handys nun erst am nächsten Morgen nutzen können.
Die Stimmung ist dementsprechend angespannt…

1 Kommentar:

  1. Hallo Ihr Afrikaner,

    also nachdem ich so lese, was bei Euch alles Tolles passiert, würde ich gerne in das "Straflager" Gobabis wechseln...
    Hier in HH-Eppendorf ist der Himmel bewölkt, die Luft kalt und Eurer Blog ein echt wärmender Lichtblick.
    Wie jeden Morgen habe ich auch heute wieder mit Spannung auf Euren Eintrag gewartet und es ist immer schön zu lesen, was Ihr alles geschafft und Neues erlebt habt und was für Eindrücke und Begebenheiten Euch bewegen.

    Daher: Bitte weiter so!

    Gruß

    Lena, Pete und Hoppel!!!

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